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12.5.26-16.5.26 | Venetien

Venetien ist weit mehr als nur Venedig

Ein charakteristisches Licht, spezifische Materialien und ein ausgeprägtes Gespür für Proportion und Detail bilden den roten Faden, der sich durch die venezianische Baukunst zieht – von der klassischen Epoche bis zur Moderne. Diese Qualitäten verbinden etwa die Werke Andrea Palladios mit jenen Carlo Scarpas. Die subtile Kunst der Detaillierung, typisch für die venezianische Architektursprache, findet ihre Fortsetzung auch in zeitgenössischen Bauwerken wie der Fabrik von Tadao Ando für Benetton – untergebracht in einer Villa aus dem 16. Jahrhundert in Catena di Villorba – oder im M9-Museum in Mestre von Sauerbruch Hutton. Der Beginn dieser architektonischen Erzählung liegt jedoch in der Renaissance. Die Reise bietet die Gelegenheit, eine Restaurierungsbaustelle an der Villa Forni Cerato zu besichtigen – ein Frühwerk Palladios. Die Auseinandersetzung mit den dort tätigen Restauratorinnen und Restauratoren verspricht interessante Einblicke in konservatorische Methoden und Denkansätze. Die Kultur der venezianischen Villa entstand aus dem Bedürfnis der städtischen Aristokratie, während der Sommermonate Erholung und Rückzug vom politischen und wirtschaftlichen Leben in Venedig zu finden. Es war eine Kultur des Landlebens, in der Architektur, Landschaftsgestaltung und Wandmalerei eine enge Verbindung eingingen – geprägt von Persönlichkeiten wie Andrea Palladio, Vincenzo Scamozzi und Paolo Veronese. Abseits der Serenissima entwickelte sich auf dem Festland ein Netzwerk aus Städten unterschiedlicher Grösse, das reiche Zeugnisse einer urbanen und architektonischen Identität birgt. Vicenza – trotz ihrer bescheidenen Grösse – gilt als architektonisches Juwel: mit der Basilica Palladiana, dem Teatro Olimpico (von Palladio entworfen, von Scamozzi voll- endet) sowie städtischen Palazzi wie dem Palazzo Chiericati, welche den Glanz ein- flussreicher Familien widerspiegeln. Unweit der Stadt erhebt sich die wohl berühmteste aller Villen Palladios: die Villa Almerico Capra, besser bekannt als „La Rotonda“. Sie vereint klassische Bezüge mit geometrischer Klarheit, landschaftlicher Einbindung und repräsentativer Pracht – exemplarisch für die reife Formensprache des Architekten. In der jüngeren Architekturgeschichte ist Car- lo Scarpa die herausragende Figur, die den Geist venezianischer Kultur auf einzigartige Weise weiterführt. Seine Projekte zeichnen sich durch eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Bestand, eine poetische Raumauffassung und ein dialogisches Verhältnis zur Ge- schichte aus – stets durchdrungen vom Licht und den Materialien seiner Heimatregion. Die Reise führt zu bedeutenden Stationen seines Schaffens: – Die Gipsothek Antonio Canova in Possag- no – ein Museum, das die Gipsmodelle des bedeutenden neoklassizistischen Bildhauers beherbergt, von Scarpa einfühlsam restau- riert. Die durchdachte Lichtführung bringt die plastische Qualität der Werke eindrucksvoll zur Geltung. – Das Brion-Grabmal in San Vito di Altivole – eine Synthese aus westlicher Baukunst und östlicher Spiritualität. In achtjähriger Arbeit schuf Scarpa ein Meisterwerk kontemplativer Friedhofsarchitektur, das japanische Zen- Elemente mit venezianischer Sinnlichkeit vereint. Es wurde zu seinem letzten Werk und zu seiner letzten Ruhestätte. – Die Wohnung für die Familie Gallo in Vicenza – ein weniger bekanntes, aber sehr feines Beispiel seines wohnbaulichen Werks, das ebenfalls besichtigt werden kann. Auch bedeutende Villen des 16. Jahrhunderts stehen auf dem Programm: – Villa Barbaro in Maser, mit einem eindrucks- vollen Freskenzyklus von Paolo Veronese, ist ein beispielhaftes Zusammenspiel von Architektur, Malerei und Landschaft. – Villa Emo in Fanzolo, ein weiterer Palladio- Bau mit klarer, fast asketischer Komposition. – Villa Foscari „La Malcontenta“ in Mira, an den Ufern der Brenta gelegen, eine elegante Synthese palladianischer Baukunst, deren Einfluss bis nach England und in die Vereinigten Staaten reichte. Auch Verona ist Ziel dieser Reise: Die Stadt bietet eine reiche historische Schichtung – von den Scaligergräbern über Sanmicheli bis zur romanischen Basilika San Zeno. Herausragend ist jedoch Scarpas Museo di Castelvecchio: ein Meilenstein der modernen Museumsarchitektur. Hier wird auf exemplarische Weise gezeigt, wie sensibel und kraftvoll zugleich mit dem baulichen Bestand umgegangen werden kann – ein Lehrstück in museografischem Denken und architektonischer Integration.

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