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23.5.01-27.5.01 | Jura und Burgund

Auf den Spuren von Le Corbusier, Claude-Nicolas Ledoux und Karl dem Kühnen

Auf den Spuren von Le Corbusier, Claude-Nicolas Ledoux und Karl dem Kühnen: Exkursion durch den Jura und das Burgund nach Beaune und Dijon. Besichtigung der Schleusen Kembs (L-C), Chapelle Notre Dame du Haut Ronchamp (L-C), Saline Royale, Arc et Senans (Ledoux), Beaune, Côte d’Or, Dijon. Nach Paris gefahren? Der Weg dorthin meist Nebensache, Hauptsache so rasch wie möglich in Paris ankommen. Dijon, Dole, Beaune, Besançon, Montbéliard, Belfort, Städte mit Geschichte und Architektur sind am Fenster vorbeigeflogen. Zwischen dem 23.Mai und dem 27.Mai führte die Reise von Basel nach Dijon. Der Weg ebenso wichtig wie das Ziel: Als Auftakt die wenig bekannte Schleuse Kembs-Niffer, Le Corbusier, dann Ronchamp, Notre Dame du Haut, Le Corbusier. Wohl bekannt und doch bei jedem Besuch ein erneutes Erlebnis, ein Wechselspiel von Licht und Schatten, Formen in Bewegung, der Besucher ist eingeladen zur Andacht, zum Gebet auf einem Ausläufer der Vogesen.

Montbéliard, Usine Peugeot.

Peugeot mit einer Produktion von 2000 Autos pro Tag ist weltweit der sechstgrösste Automobilhersteller. Spaziergang durch die Produktionshallen entlang dem Fliessband. Überall sind Roboter am Werk: beim Schweissen, beim Einsetzen der Windschutzscheibe. Zum Schluss noch Menschen, die spielerisch ein paar Kontrollgriffe ausführen. Produktion auf Kundenwunsch. Spannend die Geburt des Peugeot 307 zu erleben, im Juni kommt er auf den Schweizer Markt und hofft auf 4000 Abnehmer. Weiter entlang dem Fluss Doubs, dann über grüne Felder führt der Weg hinunter nach Ornans, im Vallée de la Lou, Geburtsort des Malers Gustave Courbet, Maler des französischen Realismus.

Besançon, die Stadt so nahe der Schweiz und dennoch wenig besucht.

Ein nahezu intaktes Stadtbild auf einer Halbinsel in einer Flussschlaufe des Doubs. Hoch über der Altstadt erhebt sich die Zitadelle, die Vauban für Louis XIV errichtete, als katholisches Bollwerk gegen die wilden, protestantischen Schweizer.

Arc et Senans.

Auf dem Weg zur Königlichen Saline zeigt uns Monsieur le Maire die kürzlich eröffnete Bibliothek mit Mehrzwecksaal. Architekten Quirot et Vichard. Eine mutige Gemeinde, die sich für einen modernen Neubau entschieden hat. Die Königliche Saline von Claude Nicolas Ledoux, UNESCO Kulturgut. Alt und Neu nebeneinander versteht sich gut. Das 1776 ausgeführte Projekt von Ledoux war damals in einer stagnierenden Zeit bahnbrechend für die Entwicklung des Städtebaus. Ledoux' Ziel war es, die Wohnverhältnisse des dritten Standes, der Arbeiterklasse zu verbessern. Mit diesen Gedanken war er seiner Zeit weit voraus. Paris-Besucher mögen sich für die ca. 42 Zollhäuser in und um Paris interessieren, Ledoux baute auch einen Landsitz für die Mätresse des Königs, entwarf einen Urnen- Friedhof, ein Bordell … - Diesem Ideenreichtum hat sich seit einigen Jahren die UNESCO angenommen und zeigt im Musée Ledoux viele interessante Modelle.

Beaune, bekanntes Wein-und Kunstmessezentrum.

Im Zentrum der Stadt eines der besten Beispiele Burgundischer Architektur, das Hôtel-Dieu, im Mittelalter ein vorbildliches Spital, ausgerüstet mit damals modernen Pflegeeinrichtungen. Durch den Reichtum an Wein konnte ein Spital gegründet werden.

Nuits St.Georges.

Ausmass und Qualität der Burgunderweine erfahren wir beim Besuch der Kellereien von Morin Père et Fils mit Degustation. Kostprobe französischer Gastronomie in der Altstadt, anschliessend Wanderung durch die Weinberge der Côte de Nuits.

Dijon, älter als Paris, ist gewachsen, ohne seine Seele zu verlieren.

Das historische Zentrum ist gepflegt, Fussgängerzonen und Grünanlagen durchziehen die Innestadt. Rund 3000 Gebäude verschiedener Epochen liegen in einem geschützten Perimeter. Schutzbestimmungen legen Materialien und Farben fest, die bei baulichen Veränderungen einzuhalten sind. Der einzige Neubau am Rande der Altstadt ist das Auditorium de Dijon, entstanden aus einem Internationalen Wettbewerb. Architekten Arquitectonica Miami, Akustik Artec Russell Johnson, New York. Die gleichen Akustiker wie in Birmingham und in Luzern. Das Auditorium de Dijon bietet Platz für 1600 Personen Artec ist es gelungen eine hervorragende Akustik zu erreichen; ganz besonders beachtet wurde die Isolation des Gebäudes, damit kein Lärm von aussen eindringt, Schallschleusen, Fugenausbildung, Wandverkleidung, Klimaanlage. Die Akustik muss in jedem Fall überzeugen, egal ob der Saal voll besetzt ist, ob er halbvoll oder leer ist (Orchesterproben), Kosten 82,5 Mio sFr. Noch einiges gilt es individuell zu entdecken bis zur Rückreise in die Schweiz.