INSELGÄNGER AM NORDATLANTIK
Für Bewohner des Kontinentes ist der Besuch einer Insel etwas besonderes: das Licht, der weite Horizont, die Luft, das Rauschen, die Nähe des Wassers – alles ist anders, egal wie klein die Insel sein mag. Die Elemente wirken stärker auf die Sinne je kleiner die Insel ist, stärker ist auch die Inselgemeinschaft unter den Bewohnern… "sie sitzen auf derselben Insel". Vom 16-27 August 2008 darf ich eine weitere und letzte Reise zu diesem Thema vorschlagen, mit dem Besuch einer grossen Insel, einer kleineren „grünen“ Insel gleich daneben, dazwischen ein Halt auf einer ganz kleinen Insel mit einem Berg und danach Flug auf eine der kleinsten Felseninseln im Atlantik. Die Reise an die nordwestliche Peripherie Europas dauert 12 Tage.
Der seltene Vergleich von verschiedenen Inselgemeinschaften beinhaltet einen Einblick in die Stadtentwicklung von Glasgow, Londonderry und Belfast. Politische und wirtschaftlich günstige Voraussetzungen haben Investitionen gefördert und Projekte beschleunigt. Das grösste Projekt, an das kaum jemand noch zu glauben wagte ist, der Beschluss der radikalen Parteichefs zur gemeinsamen Regierungsbildung im Mai 2007. Nordirland ist erneut ein Modell für Konfliktparteien in aller Welt. Neu ist, dass die Überzeugung gewachsen ist, den Konflikt gemeinsam lösen zu können. Ca. 30 Mitglieder der A&K besuchten Belfast zur Blütezeit der "Troubles"; sie standen im Mai 1993 am Bombenkrater in der Hauptgasse von Belfast, einem Loch das nachts zuvor eine Bombe aufgerissen hatte, sie waren Zeugen des letzten Bürgerkrieges in Westeuropa. Ich lade alle ein, in diesem Herbst sich vor Ort ein Bild zu machen über den unglaublichen Wandel im Stadtbild. Belfast und Glasgow kehren zurück auf ihren historischen Rang im viktorianischen Zeitalter, "second and third city of the Empire". Obwohl heute dort keine Schiffe mehr neu gebaut werden, die zweite Renaissance dieser Grossstädte an der Peripherie Europas ist im Gang, nicht zuletzt dank Unterstützung der Europäischen Union.