Uhrenstadt am Jurasüdfuss auf Erfolgskurs
Sichtbares aus der scheinbar unscheinbaren Stadt - Einblick in die "verkannte" Schweizer Erfolgsgeschichte. Im Sommer 2008 erhielt die Stadt Grenchen den Wakkerpreis. Dies ist eine hohe Anerkennung für eine kontinuierliche und erfolgreiche Stadtplanung während der letzten 12 Jahre. Gewürdigt wurde der respektvolle Umgang mit zahlreichen Bauten der Nachkriegszeit, die sorgsame Weiterentwicklung der Stadt und die vielfältigen Aufwertungen des öffentlichen Raumes. Die schwierige Struktur eines verstädterten Dorfes, die grosse Belastung durch den Verkehr und der Niedergang der Uhrenindustrie brachten die Stadt damals auf einen Tiefpunkt. Noch Anfang der 90er Jahre war Grenchen eine "autogerechte" Stadt mit intensivem Durchgangsverkehr von täglich über 20’000 Fahrzeugen und infolgedessen reduzierter Wohnqualität. Zusammen mit dem Rückgang der Uhrenindustrie entstand damals in den Köpfen ein Negativ-Bild. Die Stadt war gefordert Massnahmen einzuleiten. Der öffentliche Stadtraum wurde mit einem klugen Paket von verkehrsberuhigenden Massnahmen neu in Wert gesetzt u. a. durch eine massive Reduktion des Transitverkehrs im Zentrum.
Der Wakkerpreis ist eine der begehrtesten und wertvollsten Auszeichnungen, welche an Schweizer Gemeinden und Städte vergeben wird. Ausgezeichnet werden Gemeinden, die ihren Siedlungsraum unter zeitgenössischen Gesichtspunkten sorgsam weiterentwickeln. In Grenchen gibt es viele gute Beispiele dafür u. a. das Parktheater von Ernst Gisel oder das Schwimmbad Grenchen, das Stadion Brühl, das Schulhaus Halden, Bauten, die als Vertreter der 50er/60er Jahre, dazu zählen und welche im letzten Jahrzehnt respektvoll saniert wurden. Ein wichtiger Punkt in der Beurteilung ist die Aufwertung des öffentlichen Raumes; ein gutes Beispiel dafür zeigt die Umgestaltung des 1999 neu geordneten Marktplatzes und die Schaffung von Begegnungszonen. Gewürdigt wird besonders auch das Bestreben Neubauten in das Stadtbild zu integrieren, so die Erweiterung des Kunsthauses als Anbau an die Girard-Villa, des Büros SSM (Stäuble, Schnyder, Mosimann Architekten aus Solothurn 2008) oder der Neubau des Behindertenheims Rodania der Architektengemeinschaft Biel 97 beim Südbahnhof oder die Heilpädagogische Sonderschule im Zentrum, Architekten Bader-Partner, Solothurn.
Dass die Stadtentwicklung so positiv verlief, ist zweifelsohne ein Verdienst des Stadtbaumeisters Claude Barbey, der seit Herbst 1996 in Grenchen wirkt und sich für eine bessere Stadt durchzusetzen vermochte. Es ist gelungen "Grenchen neu lesbar zu machen". Am 28.Juni 2008 durfte der Wakkerpreis dem Grenchner Stadtpräsidenten Boris Banga übergeben werden, ein Preis als Anerkennung der Erfolgsgeschichte und Lob für die Politik und die Behörden. Vorurteile abbauen heisst Hingehen und sehen wie die Dinge sich verändert haben. Zum Wakkerpreis Grenchen und dessen Inhalt veranstaltet die Fachgruppe Architektur und Kultur eine Tagesexkursion Ende Juni. Die Exkursion wird begleitet vom Grenchner Stadtbaumeister Claude Barbey.
Die Exkursion in Kürze
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Thema: Grenchen, Einblick in die "verkannte" Erfolgsgeschichte
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Datum: Freitag, 26. Juni 2009, Zeit 09.05 (Ankunft Züge aus Bern/Basel 9.00)
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Besammlung: Parktheater, Innenhof, gegenüber Bahnhof Grenchen Nord (Anreisende von Zürich gelangen zu Fuss in 15 min vom Bahnhof Grenchen Süd zum Treffpunkt Parktheater, Lindenstrasse)
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Mittagsverpflegung im Restaurant Schwimmbad - "pack die Badehose ein"
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Abschluss ca. 18h/18h30 im Kunsthaus Grenchen mit Apero
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Tageskasse 80.00 CHF für Mitglieder A&K / 100.00 CHF für Nicht-Mitglieder A&K
(inbegriffen Verschiebung u.a. mit Stadtbus sowie Mittagessen) -
Anmeldung: bis 31.Mai mit e-mail an domar@muri-be.ch, oder Fax 031 951 7620, Dominic Marti (abwesend 6. bis 20. Mai)