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15.3.13 | 09.00-17.00 Uhr | Köniz

Köniz

Köniz - In der Schweiz ist in der Raumplanung das grosse Ziel der Zersiedelung entgegenzuwirken, und die Gemeinden und Städte nach innen zu verdichten. Köniz hat dieses Thema hervorragend aufgenommen und umgesetzt. Aus diesem Grunde zeichnete der Schweizer Heimatschutz Köniz im Jahr 2012 mit dem Wakkerpreis aus. Die Gemeinde erhält diese Auszeichnung für ihre vorbildliche Siedlungsentwicklung, die für Agglomerationsgemeinden Modellcharakter hat. Dazu gehören klare Abgrenzung zwischen dem Siedlungsgebiet und der Kulturlandschaft, die auf Koexistenz beruhende Verkehrsplanung sowie die Bewahrung der Identität der verschiedenen Ortsteile. Die Exkursion gibt einen Einblick in die Vielfältigkeit der Gemeinde Köniz und Sie erfahren mehr über die Besonderheiten der Freiräume, der Siedlungen und der Nutzung von Industriebrachen dieser preisgekrönten Gemeinde.

Programm

  • Treffpunkt: 09.00 Gemeindehaus Bläuacker Köniz

  • ca. 09.15 Begrüssung: Herr Urs Wilk, Gemeinderat Köniz

  • Ca. 09.30 Einführung zur Gemeindeplanung und Wettbewerbskultur in Köniz durch Herrn Dipl. Architekt Manfred Leibundgut, ehemaliger Gemeindeplaner von Köniz (1990 bis 2007)

  • ca. 10.00 Einführung zum Berner Modell - Koexistenz statt Dominanz durch Herrn Dipl- Bauing. Fritz Kobi, ehemaliger Kreisoberingenieur Kanton Bern Besichtigungen: ca. 11.00 Planungsmodell Köniz Mst. 1 : 500 (Zentrum Köniz / Liebefeld) ca. 11.15 Gemeindehaus Bläuacker Köniz (Morscher Architekten AG, GWJ Architekten, 2004 ) ca. 11.45 Zentrum Köniz / Tempo 30 Zone (metron, HRS, Hänggi u.a.; Kreisobering. F.Kobi, 2005)

  • ca. 12.15 Überbauung "Am Hof" (Architekten BEM Baden & Durrer/Linggi ZH, 2011). Resultat eines Architekten Investorenwettbewerbs auf der ehemaligen Migros-Parzelle : „Wohnen 50+, Selbstbestimmtes und gemeinschaftliches Wohnen in der zweiten Lebenshälfte"; 52 Wohnungen sowie Gewerbe und Dienstleistungen

  • ca. 13.00 Mittagessen im Restaurant Schloss Köniz

  • Ab ca. 14.00 Besichtigung des Zentrumsgebietes vom Schlossareal Köniz bis zu den Vidmarhallen im Liebefeld, mit u.a.: -Schlossareal Köniz: Das Schlossareal repräsentiert den Beginn der über tausendjährigen Geschichte der Gemeinde. Seit den 1990er Jahren wird es kontinuierlich zum Kultur- und Begegnungszentrum der Gemeinde entwickelt (Ritterhuus, Kirche, Haberhuus, Kornhuus, Rossstall u.a.

  • ca. 14.30 Liebefeld Dreispitz. Der «Dreispitz» hat seinen Namen vom dreieckigen Feld der eidgenössischen Forschungsanstalten, welche das Gebiet rund 100 Jahre für Feldversuche nutzten. Ringsherum hingegen wurden die Quartiere immer dichter bebaut. In der Ortsplanung 1994 wurde das Areal neu geordnet und folgende Nutzung festgelegt: 36 000 m2 für einen öffentlichen Park, Bauland für 260 Wohnungen und zirka 1500 Arbeitsplätze für den Bund. Auf der Basis des städtebaulichen Ideenwettbewerbs von 1997 werden seither die Kerninhalte dieses Nutzungskonzepts kontinuierlich und qualitätsvoll realisiert. Architekturwettbewerbe fanden statt für das Wohnen, den öffentlichen Park, die Bürogebäude der Eidgenossenschaft und für die Südspitze des Dreispitz (Richtung Köniz Zentrum). Bewusst werden urbane Dichte und öffentlicher Park kombiniert und als Gegenstück zur Naherholung am Siedlungsrand («Grünes Band») gestaltet. Stützt man sich auf Stimmen von Benutzerinnen und Benutzer, so scheint sich die Idee eines Volksparks tatsächlich zu bewahrheiten.

  • ca. 15.45 Carba-Areal: Neue Nutzung einer Industriebrache: Auf dem Areal der ehemaligen Fabrik für Flüssiggas, Trockeneis und * Wasserstoff entstand in den vergangenen 10 Jahren aufgrund einer Gesamtplanung ein modernes Dienstleistungs- und Gewerbezentrum mit einem interessanten Mix aus Neu- und Umbauten sowie einer Eisenplastik von Luginbühl (Verschiedene Architekten)

  • ca. 16.00 Die Wohnsiedlung Weissenstein/Neumatt (u.a. Projekte von Architekten Matti Ragaz Hitz Architekten , Köniz; Gartenmann Werren Jöhri (GWJ) Architekten, Bern; Burkhalter Architekten, Ittigen) Die Wohnsiedlung Weissenstein/Neumatt liegt auf dem Areal des ehemaligen Kieswerks Hunziker – grenzüberschreitend auf Könizer und Stadtberner Boden. 1998 führten die beiden Gemeinden ein Gutachterverfahren mit Architekten, Raumplanern und Landschaftsarchitekten durch, um die Grundzüge der künftigen Überbauung zu definieren. Knackpunkte waren die Gemeindegrenze, welche das Areal diagonal durchquert und heute durch ein Bächlein markiert wird, sowie die Altlasten im Untergrund. Für einen Teil der Wohnüberbauung wurde in der Folge ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Das stadtnahe, durchgrünte Gebiet mit guter öV-Erschliessung ist zu einem beliebten Wohnstandort für Familien geworden. Entsprechend sind das Durchschnittsalter und die Belegungsdichte pro Wohnung höher als anderswo. Investoren, die beiden Gemeinden und auch die Bewohnerinnen und Bewohner selber beurteilen das Resultat als positiv.

  • ca. 16.45 Vidmar Areal (Bild 4) (Architekt Claude Rykart und Architekturhistoriker Christoph Schläppi, 2002 bis 2004 Die Firma Vidmar mit ihrer Fabrik für Kassenschränke und Registraturanlagen bebaute an der Gemeindegrenze ab 1903 kontinuierlich ein grosses Industrieareal – zuerst in Sichtbackstein, später als moderne Sichtbetonbauten. Seit den 1990er-Jahren hat sich das Gebiet in ein «Biotop» von Büro- und Dienstleistungsbetrieben, Handwerkern, Kunstschaffenden und Gastrobetrieben verwandelt. Ein zunächst als Provisorium gedachtes Konzept ist zum dauerhaften Betrieb geworden, der seit 2004 auch im architektonischen Ausdruck positive Folgen zeigt: Der Architekt Claude Rykart und der Architekturhistoriker Christoph Schläppi haben den baulichen Bestand mittels gezielter Eingriffe und Ergänzungen so aufgewertet, dass neue, zusätzliche Nutzungen Platz finden, ohne das bauhistorische Erbe zu vernachlässigen. Dass das Stadttheater Bern seit 2007. Die Vidmar-Hallen als Spielstätte für Schauspiel und Ballett auserkoren hat, verwundert deshalb nicht.

  • ca. 17.30 Abschlussaperò im „lebeizli“ (in den Vidmarhallen)